Agavensirup
Die Agave ist die Seele des Tequila und in unseren Breitengraden eine beliebte, dekorative und exotische Pflanze. Was viele jedoch nicht wissen, ist, dass die Agave, neben ihrer Eigenschaft als Quelle für Steroidhormone auch ein wahres Genie ist, wenn es um das Süßen von Speisen geht. Besonders in veganen Kreisen, die dem raffinierten Zucker häufig nicht geneigt sind, jedoch auch keinen Honig akzeptieren, ist Agavensirup eine willkommene Lösung.
Hergestellt wird der Agavensirup ganz einfach: Das Herz der Agave, auch für die Tequilaherstellung die Grundzutat, wird in Stahlkesseln gekocht, bis der Wasseranteil unter 25% sinkt. Dadurch wird der Saft immer dickflüssiger, bis schließlich der Sirup entsteht, den man haben möchte. Der Agavendicksaft besteht im Gegensatz zu raffiniertem Zucker nahezu vollständig aus Fruchtzucker. Dieser verfügt über eine viel bessere Löslichkeit und ist deshalb beim Süßen von Speisen viel ergiebiger. Die Agave ist eine traditionelle Heilpflanze der Ureinwohner Mittel- und Südamerikas. Besonders Mexiko gilt als Heimat des Agavensirups. Die Agave lieferte den Ureinwohnern mit ihren besonders stabilen und festen Fasern einen wertvollen Allround-Rohstoff. Ähnlich wie Schilffasern (Papyrus), ließen sich Agavenfasern als Material für Schuhe, Kleidung, Gebäude etc. verwenden. Auch das mexikanische Nationalgetränk Pulque, die vergorene, weinartige Variante des Agavensirups, zeigt wie beliebt die Pflanze ist.
Agavensaft schmeckt süß und fruchtig und hat trotz seiner angenehm intensiven Süße einen relativ niedrigeren Kaloriengehalt als Zucker. Ähnlich dem Sirup der Ahorn-Pflanze passt er hervorragend zu Pancakes oder um Gerichten eine neutrale Süße zu verleihen. Problematisch wird es jedoch, wenn man den Agavendicksaft naiver Weise als bedingungslos gesund betrachtet und sich nicht der sehr kurzkettigen Kohlenhydrate bewusst wird, die ja bekanntlich auch im Fruchtzucker stecken. Darüber hinaus vertragen einige den Fruchtzucker nicht besonders gut oder sind fructoseintolerant. Da der Agavendicksaft aber kaum etwas anderes ist, als Fruchtzucker in konzentrierter Form, sollte hierbei natürlich Rücksicht darauf genommen werden.
Nährwerte | für 100 g |
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Brennwert | 1256 kJ |
Kalorien | 300 kcal |
Protein | 0,1 g |
Kohlenhydrate | 75 g |
davon Zucker | 75 g |
Fett | 0,1 g |
Ballaststoffe | 0 g |
Broteinheiten | 6,3 |
Wassergehalt | 23% |
Mineralstoffe | für 100 g |
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Salz | 0,1 g |
Eisen | 0,1 mg |
Magnesium | 1 mg |
Kalzium | 1 mg |